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Wenn Drohnen und Roboter Menschen als Arbeitskräfte ersetzen

Wie aus einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ hervorgeht, wird kräftig von Unternehmen wie Rolls-Royce, aber auch mit Fördergeldern der Europäischen Union, daran geforscht, Menschen als Arbeitskräfte durch Schiffsdrohnen zu ersetzen.

Es wird nicht einmal verheimlicht, dass es dabei um Kosteneinsparungen beim Personal geht. Nach den Vorstellungen des Unternehmens sind bereits in 10 Jahren unbemannte Schiffsdrohnen auf den Meeren unterwegs und machen menschliche Arbeitskräfte überflüssig.

Es kann nicht lange dauern, bis LKW-Drohnen oder Drohnen für den Personentransport folgen, um weitere Arbeitskräfte und damit Personalkosten einzusparen. In Japan gibt es darüber hinaus schon erste Roboter, die in Empfangshallen und als Lehrer arbeiten und in China Roboter zur Bedienung im Restaurant.

Eine Studie der Oxford-Universität aus April 2014 hat darüber hinaus ergeben, dass die Automatisierung der Arbeitsprozesse in den nächsten 20 Jahren fast die Hälfte aller Arbeitsplätze vernichten wird.

Was für eine Gesellschaft soll das werden, wenn immer mehr Arbeitsplätze zugunsten von Maschinen wegrationalisiert werden? Impliziert diese Entwicklung nicht eine Entfremdung der Menschen, insbesondere von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bzw. Anbietern und Kunden? Wenn ihr mich fragt, muss diese Entwicklung gestoppt werden. Ich rufe daher jeden Leser dazu auf, Widerstand zu leisten, etwa in Form von Demonstrationen, Unterschriftensammlungen oder Kontakten zu den vielen technologienaiven Politikern, die dies einfach geschehen lassen.

Zivile Flugdrohnen für Terroranschläge, Kampfdrohnen für die Bundeswehr und die potenzielle Totalüberwachung via Smartphone & Co.

Anfang 2013 wurde der öffentliche Flugraum der BRD in einer Nacht-und-Nebel-Aktion (nicht-öffentliche Abstimmung, ohne Diskussion) im Bundestag nahezu parteiübergreifend für unbemannte, zivile Flugdrohnen geöffnet. Diese bedürfen lediglich noch einer Anmeldung und schon fliegen sie durch die Lüfte.

Doch zivile Flugdrohnen sind eine Gefahr: für Arbeitsplätze, die öffentliche Sicherheit und bürgerliche Freiheiten.

Erstens sind sie eine Gefahr für bestehende Arbeitsplätze, wenn wir an die erst kürzlich durchgeführten Tests von Amazon und der Deutschen Post denken. Ja, sind wir denn wirklich so naiv, dass diese nur zu unserem Besten sind? Der Einsatz von Flugdrohnen durch Unternehmen wird nur dazu führen, dass menschliches Personal im Zuge einer Kostensenkung abgebaut wird.

Zweitens sind zivile Drohnen eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit. Drohnen bestehen in der Regel laut Chaos Computer Club aus vielen Einzelteilen diverser Hersteller. Dies macht sie anfällig für Manipulationen von außen. Die Drohnen können somit von Kriminellen genutzt werden, um erstens unbemerkt personenbezogene Daten zu sammeln, etwa von der genauen Beschaffenheit von Grundstücken oder Bewegungsprofile von Personen. Terroristen können diese außerdem umrüsten und mit Schusswaffen oder selbstgebastelten Sprengsätzen versehen, um damit entsprechende  Anschläge auf Privatpersonen oder Personen des öffentlichen Lebens anzugreifen. Es wäre eine ganz neue Dimension von Terror durch Linksextremisten, Rechtsradikalen und religiösen Fanatikern denkbar.

Wie will die Politik dann reagieren? Soll noch mehr Technik zum Einsatz kommen, um Gefahren abwenden zu können? Findet ein Wettrüsten auf ziviler Ebene statt? Soll der öffentliche Raum in wenigen Jahren bis Jahrzehnten zur generellen Gefahrenzone erklärt und polizeilich total überwacht werden? Das kann doch nicht die Antwort sein! Lobbyisten hätten gern, dass die Entwicklung zum lukrativen zivilen Drohnenmarkt unumkehrbar ist. Aber die Wahrheit ist, dass es nur entschiedenen Handelns bedarf. Eine bundesweite Petition, Kontakte zu Medien und Politikern und schon kann die Entwicklung gegen den Widerstand der Lobbyisten rückgängig gemacht werden. Das ist der Weg, den wir gemeinsam gehen müssen, wollen wir die öffentliche Sicherheit, bürgerliche Freiheiten und bestehende Arbeitsplätze erhalten.

Und was machen die gewählten Volksvertreter, statt diese Bedenken öffentlich zu diskutieren? Sie denken über die Anschaffung teurer Drohnen für die Aufklärung bei der Bundeswehr nach, obwohl diese laut Umfragen mehrheitlich von der Bevölkerung abgelehnt werden. Der Bundeswehrverband geht sogar einen Schritt weiter und fordert Kampfdrohnen für die Bundeswehr. Wie einfach und schön wäre es doch, man müsste nur einen Knopf mehrere hundert bis tausend Kilometer vom Einsatzort entfernt wie in Afghanistan drücken und schon wären ein paar mutmaßliche Terroristen (nebst zahlreicher unschuldiger Zivilisten) getötet. Überlassen wir die Entscheidung zu töten bald gar ganz den Maschinen, wie es das US-Verteidigungsministerium laut einem internen Papier bis 2038 plant? Wir steuern auf diese Fehlentwicklung zu.

Kampfdrohnen verleiten zum häufigeren Einsatz von Schusswaffen. Ohne Gefahr für eigene Soldaten sollen feindliche Armeen oder Terroristen eliminiert werden. Dass dabei zivile Opfer nicht ausgeschlossen werden können, scheint den Kriegstreibern kein moralisches Hindernis zu sein. Dabei zeigt eine Studie, dass die Fehlerquote hoch ist. Aber es sind ja schließlich nur ein Knopfdruck mit dem Joystick und ein paar verschwommene bewegte Punkte weniger auf dem Monitor. Es könnte genauso gut ein Computerspiel sein. Die Nutzung von Kampfdrohnen führt zu einer Verharmlosung der Folgen von Schussgewalt. Einfache Soldaten und Vorgesetzte erfahren nicht mehr das Grauen des Krieges, wie es Remarque in seinem Buch „Im Westen nichts Neues“ im Rückblick auf den Ersten Weltkrieg treffend beschrieben hat. Sie verlieren deshalb womöglich ihren moralischen Kompass. Die Nutzung von Kampfdrohnen führt darüber hinaus zu einem Wettrüsten mit anderen, uns feindlich gesinnten Nationen und Gruppierungen. Soweit darf es nicht kommen! Daher muss auch hier aus der Zivilbevölkerung heraus ein Zeichen gesetzt werden, etwa durch friedliche Demonstrationen und dem massenhaften Senden von E-Mails an Bundestagspolitiker.

Und zu guter Letzt ein Thema, dass uns spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden beschäftigt: die potenzielle Totalüberwachung aller elektronisch-verbundenen Bürger dieser Welt. Hier sehen wir wieder einmal, was aus Technologien wie der Telekommunikationstechnik und dem Internet gemacht werden kann, die ursprünglich mit hehren Zielen verbunden waren. Heute kann von nahezu jeder Person mit Handy/Smartphone ein Bewegungsprofil erstellt werden. Nur wer den Akku entfernt, wäre wirklich nicht über das eigene Smartphone/Handy auffindbar, sollte man denn von Interesse für staatliche Sicherheitsbehörden sein. Die Internetnutzung hat eine ganz andere Dimension. Wer seinen Aufenthaltsort nicht gerade z.B. über Proxy- oder VPN-Server verschleiert und seine E-Mails komplett verschlüsselt, kann nicht sicher sein, dass die NSA, britische und womöglich deutsche Geheimdienste mitlesen. Und selbst dann kann man nicht wissen, wie weit die Überwachungstechnik der Geheimdienste ist. E-Mails suchen sich etwa immer den günstigsten Weg und scheinbar zufällig ist das oftmals der amerikanische Weg. Und das Nutzungsverhalten via Internet können die Amerikaner laut einem Spiegel-Bericht anhand verschiedener nutzerspezifischer E-Mail-Adressen und Profile in sozialen Netzwerken identifizieren. Damit stehen alle Bürger unter Generalverdacht. Der einfachste und vermutlich einzige Weg, sich der potenziellen elektronischen Überwachung zu entziehen, ist jedoch scheinbar unvorstellbar für viele Bürger: neue Technologien nicht (mehr) zu nutzen. Andere Maßnahmen werden niemals wirkliche „elektronische Freiheit“ garantieren.

Die selbstgewählte Sklaverei

Wir sind Sklaven der Technik, Sklaven der Maschinen.

Wenn wir an Filme wie „Terminator“, „Matrix“, „I, Robot“ oder „Oblivion“ denken, belächeln wir zunächst die Vorstellung, eines Tages die Sklaven von Maschinen zu sein. Zu fern scheinen uns die Visionen der Science-Fiction-Autoren, zu primitiv entwickelt die meisten Roboter und die sogenannte Künstliche Intelligenz. Doch wir müssen keine Filme schauen, die hochtechnologisierte Schreckensszenarien darstellen, um die Sklaverei der Menschen durch Maschinen zu erkennen.

Es bedarf lediglich eines anderen Blickwinkels.

Man schaue einfach in die eigene Jackentasche und man entdeckt… eine Maschine. Das Handy oder Smartphone ist vielleicht noch die angenehmste Form der selbstgewählten Sklaverei. Man schaue einmal an einem x-beliebigen Ort, etwa an einer Haltestelle, was die Personen in der Nähe tun. Sie nutzen ihr Handy, schauen ständig darauf, lassen sich durch Musik oder Videos aus dem integrierten Player beschallen, checken E-Mails, Facebook-Nachrichten, SMS oder surfen im Internet. Wenn Ihnen das Handy weggenommen würde, wenn der Akku leer ist oder sie es einen Tag zu Hause vergessen haben, ist dies gleich die große Katastrophe.

Nur sehr wenige Menschen, die insbesondere mit den neuen Technologien aufgewachsen sind, können noch dauerhaft etwa ohne Handy auskommen. Sie sind darauf angewiesen, überall erreichbar zu sein. Sie fürchten, etwas zu verpassen. Dabei verpassen sie nur eines: Unabhängigkeit, Freiheit. Sie sind abhängig, süchtig nach dem kleinen Technologie-Wunder in der Tasche. Sie sind Sklaven, weil sie nicht ohne die Technik auskommen (wollen).

Eine andere Form der Sklaverei erleben wir, wenn wir das Notebook, den PC oder ein Tablet nutzen. Heute wird bei der Arbeit in Industrienationen ein Internetanschluss vorausgesetzt. Es wird bei Unternehmen vorausgesetzt, eine eigene Website und E-Mail-Adresse zu besitzen. Es wird vorausgesetzt, dass man in sozialen Netzwerken vertreten ist. Es wird erwartet, dass man jederzeit verfügbar ist. Und man ist angewiesen auf die Technik. Denn was geschieht, wenn einmal ein Server ausfällt, ein PC wegen einem Virus nicht mehr funktioniert? Wir geraten in Panik. Wir versuchen verzweifelt, eine Lösung für unser technisches Problem zu finden. Wir bemerken die Abhängigkeit von dieser Maschine, stellen fest, dass wir Sklaven sind.

Noch viel deutlicher ist es bei regelmäßigen Updates und Upgrades, die man vornehmen muss oder sollte, um die Sicherheit des eigenen Systems zu gewährleisten. Wir sind gezwungen, diese vorzunehmen, gezwungen, Zeit zu investieren, wollen wir nicht Datendiebstahl und Schlimmeres erleben. Diese Abhängigkeit macht uns zu Sklaven.

Und wir arbeiten immer weiter an der selbstgewählten Sklaverei. Software-Unternehmen arbeiten permanent daran, Arbeitsplätze einzusparen, damit andere Unternehmen effizienter und produktiver arbeiten können. Wir End-Konsumenten unterstützen dies noch, indem wir z.B. Industrieprodukte kaufen, die weitestgehend von Industrierobotern hergestellt werden. Es muss schön billig sein. Mehr interessiert uns nicht. Und doch findet immer mehr Technik Einzug in unsere Produkte, etwa das Auto. Wenn heutzutage ein Auto kaputt ist, kann das nicht jeder halbwegs begabte Autobesitzer selbst reparieren. Es sind Spezialkenntnisse nötig. Wir schaffen uns neue Abhängigkeiten.

Das große Schlagwort der nächsten Jahrzehnte, besonders im Industriesektor, lautet Automation. Möglichst autonom handelnde Maschinen, die billig produzieren und den Gewinn maximieren. Oder gar intelligente Produkte, die selbst diktieren, welche Arbeitsschritte in welcher Reihenfolge vorgenommen werden sollen (Cyberphysikalische Systeme, kurz CPS). Wir Menschen werden nur noch zur Wartung gebraucht. Damit sind wir nichts anderes als Sklaven. Denn es geht nur noch darum, Maschinen zu dienen, ihren guten Zustand aufrecht zu erhalten oder ihre Leistung zu optimieren.

Es geht nur noch darum, den Menschen als Arbeitskraft soweit wie möglich zu ersetzen und ihn in eine immer größere Abhängigkeit zu versetzen. Denn sind wir abhängig, fällt die weitere Versklavung leichter.

Billy Joy: „Warum die Zukunft uns nicht braucht“

Vor 13 Jahren (im Jahr 2000) schrieb Billy Joy, seinerzeit „Chief Scientist“ bei der Softwarefirma Sun und Technologie-Berater unter dem amerikanischen  Präsidenten Bush, einen aufsehenerregenden Artikel mit dem Titel „Warum die Zukunft uns nicht braucht“ (erschienen in der FAZ). In diesem warnte der Experte insbesondere vor den Gefahren Robotik, Gentechnik und Nanotechnologie.

Die Thesen, die er äußert, sind nach Auffassung des Bloggers auch heute noch brandaktuell und sollen daher an dieser Stelle in  Auszügen wiedergegeben werden.

Auslöser für den Joys Artikel war eine Begegnung mit Ray Kurzweil, seines Zeichens begeisterter Befürworter der Verschmelzung von Mensch und Maschine (sogenannte Singularität, Ziel: Unsterblichkeit), Buchautor und mittlerweile Leiter der technischen Entwicklung bei Google.

Ein Zitat aus Kurzeils Buch „Homo Sapiens. Leben im 21. Jahrhundert.“ beunruhigte ihn besonders. „Zunächst einmal wollen wir annehmen, dass es den Computerwissenschaftlern gelingt, intelligente Maschinen zu entwickeln, die alles besser können als der Mensch. In diesem Fall wird alle Arbeit wahrscheinlich von riesigen, hochorganisierten Maschinensystemen erledigt, so dass man auf menschliche Arbeit verzichten kann. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Man könnte den Maschinen erlauben, ihre Entscheidungen selbst und ohne menschliche Kontrolle zu treffen, oder der Mensch könnte die Kontrolle über die Maschinen behalten. Falls man den Maschinen erlaubt, ihre Entscheidungen selbst zu treffen, lassen sich die Ergebnisse nicht abschätzen, denn wir können unmöglich voraussehen, wie solche Maschinen sich verhalten werden…“

Erschüttert hat ihn, dass dieses Zitat seinen Ursprung bei dem als „Unabomber“ bekannten Terroristen Theodore Kaczynski hatte. Doch er konnte die Logik der Argumentation nicht ganz von sich weisen und fühlte sich nach Lektüre des Buches „Computer ergreifen die Macht“ (Autor war der führende Robotik-Forscher Hans Moravec) überraschend bestätigt.

„Da wir ständig neue wissenschaftliche Durchbrüche erleben, müssen wir uns erst noch klar machen, dass die stärksten Technologien des einundzwanzigsten Jahrhunderts – Robotik, Gentechnik und Nanotechnologie – ganz andere Gefahren heraufbeschwören als die bisherigen Technologien. Vor allem Roboter, technisch erzeugte Lebewesen, und Nanoboter besitzen eine gefährliche Eigenschaft: Sie können sich selbständig vermehren. Eine Bombe explodiert nur einmal, ’aus einem einzigen Roboter können viele werden, die rasch außer Kontrolle geraten.“

„Und am gefährlichsten ist wohl die Tatsache, dass selbst Einzelne und kleine Gruppen diese Technologien missbrauchen können. Dazu benötigen sie keine Großanlagen und keine seltenen Rohstoffe, sondern lediglich Wissen. An die Stelle der Massenvernichtungswaffen tritt damit die Gefahr einer wissensbasierten Massenvernichtung, die durch das hohe Vermehrungspotential noch deutlich verstärkt wird.“

„Offenbar erkennen Wissenschaftler und Techniker die Folgen ihrer Entdeckungen und Innovationen häufig nicht, solange das Fieber der Neuerungen sie gefangen hält. Wir haben uns lange von dem unbändigen Wunsch nach Erkenntnis treiben lassen, der das Wesen der Wissenschaft ausmacht, und dabei übersehen, dass der ständige Drang zu neuen, leistungsfähigeren Technologien ein Eigenleben entwickeln kann.“

„Die Robotik träumt zunächst einmal davon, intelligente Maschinen könnten uns die Arbeit abnehmen, uns ein Leben in Muße ermöglichen und wieder in den Garten Eden zurückversetzen. George Dyson warnt jedoch in seinem Buch ‚Darwin Among the Machines‘, in dem er die Geschichte solcher Ideen nachzeichnet: ‚Im Spiel des Lebens und der Evolution sitzen drei Spieler am Tisch: der Mensch, die Natur und die Maschinen. Ich bin entschieden auf der Seite der Natur. Aber ich fürchte, die Natur steht auf der Seite der Maschinen.‘ Dieser Meinung ist auch Moravec, wenn er sagt, wir könnten die Begegnung mit der überlegenen Spezies Roboter möglicherweise nicht überleben.

Wie schnell ließe sich solch ein intelligenter Roboter realisieren? Angesichts der zu erwartenden Fortschritte in der Rechnerleistung wäre dieser Schritt bis 2030 vorstellbar. Und wenn erst einmal ein intelligenter Roboter existiert, ist es nur noch ein kleiner Schritt hin zu einer Spezies intelligenter Roboter, das heißt zu einem Roboter, der Kopien seiner selbst herzustellen vermag.

Die Robotik träumt des Weiteren davon, den Menschen schrittweise durch Robotertechnologie zu ersetzen, so dass wir gleichsam Unsterblichkeit erlangen, indem wir unser Bewusstsein abspeichern; diesen Prozess meinte Danny Hillis, als er davon sprach, wir würden uns schrittweise daran gewöhnen; und diesen Prozess beschreibt auch Ray Kurzweil mit so gesetzten Worten in seinem Buch ‚The Age of the Spiritual Machines‘. (Anfänge sehen wir bereits in der Implantation von Computerchips in den menschlichen Körper.)

Doch wenn wir uns in unserer eigenen Technologie abspeichern, welche Chance haben wir dann, hinterher noch wir selbst oder auch nur menschliche Wesen zu sein? Mir scheint es sehr viel wahrscheinlicher, dass ein Roboter nichts mit einem Menschen in unserem Verständnis zu tun hat, dass die Roboter keineswegs unsere Kinder sein werden und dass auf diesem Wege das Menschsein verloren gehen wird.“

„Wie die Kerntechnik, so lässt sich leider auch die Nanotechnologie leichter für zerstörerische als für konstruktive Zwecke nutzen. Die Nanotechnologie bietet leicht erkennbare militärische und terroristischen Anwendungsmöglichkeiten, und man braucht nicht einmal ein Selbstmörder zu sein, um destruktive nanotechnische Instrumente massiv einzusetzen, denn diese Instrumente lassen sich so konstruieren, dass sie ihre Zerstörungskraft selektiv entfalten und zum Beispiel nur bestimmte Regionen oder bestimmte Menschen mit spezifischen genetischen Merkmalen treffen.“

„Die Technologien, die in den atomaren, biologischen und chemischen Massenvernichtungswaffen des 20. Jahrhunderts Anwendung finden, waren und sind weitgehend militärischen Charakters und wurden in staatlichen Forschungseinrichtungen entwickelt. In deutlichem Gegensatz dazu handelt es sich bei Gentechnik, Nanotechnologie und Robotik um kommerziell genutzte Technologien, die fast ausschließlich von privaten Unternehmen entwickelt werden. In unserer Zeit eines triumphierenden Kommerzialismus liefert die Technologie unter Zuarbeit der Wissenschaft – eine Reihe nahezu magischer Erfindungen, die Gewinne unerhörten Ausmaßes versprechen. Aggressiv folgen wir den Versprechen dieser neuen Technologien innerhalb eines entfesselten, globalisierten Kapitalismus mit seinen vielfältigen finanziellen Anreizen und seinem Wettbewerbsdruck.

Wir hätten aus dem Bau der ersten Atombombe und dem atomaren Wettrüsten, das darauf folgte, etwas lernen sollen. Wir haben damals große Fehler gemacht, und die Parallelen zur gegenwärtigen Situation sind beängstigend.“

“ Auf ähnliche Schwierigkeiten stieße die Konstruktion von Schutzschilden gegen Robotik oder Gentechnik. Diese Technologien sind zu mächtig, als dass wir uns in der zur Verfügung stehenden Zeit vor ihnen schützen könnten. Und selbst wenn wir solche Schutzschilde entwickeln könnten, wären die Nebenwirkungen ihrer Entwicklung mindestens ebenso gefährlich wie die Technologien, vor denen sie uns schützen sollen.

Diese Möglichkeiten sind also sämtlich entweder nicht wünschenswert oder nicht realisierbar oder beides zugleich. Die einzig realistische Alternative, die ich sehe, lautet Verzicht: Wir müssen auf die Entwicklung allzu gefährlicher Technologien verzichten und unserer Suche nach bestimmten Formen des Wissens Grenzen setzen.“

„Angesichts ihrer kommerziellen Bedeutung erforderte ein Verzicht Überwachungssysteme, wie man sie für biologische Waffen geschaffen hat, nur dass sie in diesem Fall ganz andere Größenordnungen annehmen müssten.“

Der vollständige Artikel ist einsehbar unter folgendem Link.

Roboter und Gefühle. Verliebt in einen Roboter?

Vielleicht kennen einige den Film „Der 200-Jahre-Mann“ mit Robbin Williams. In der Geschichte geht es darum, dass ein humanoider Roboter als eine Art Butler gekauft wird und seltsame Verhaltensauffälligkeiten zeigt, die ihn einzigartig erscheinen lassen. Mit der Zeit entwickelt der Roboter eigene Gedanken und hat den Wunsch, ein Mensch zu werden. Er lässt sich also künstliche Organe einbauen und sogar ein zentrales Nervensystem, damit er fühlen kann und weiß, was Gefühle sind. Er wird also ein Android. Letztlich heiratet er die Enkelin der ehemaligen Familie, für die er gedient hat und verlangt als Mensch anerkannt zu werden.

Das ist Science-Fiction, werden einige sagen. Doch ist das wirklich so? Schauen wir uns aktuelle Entwicklungen an.

In einem Interview (2010) mit der Süddeutschen Zeitung sprach der Autor David Levy, seit 30 Jahren im Bereich der künstlichen Intelligenz tätig, über Liebe und Sexualität mit Robotern. Er meint, in Zukunft würden sich Menschen in Roboter verlieben, wenn sie dem Menschen nur ähnlich genug wären und diese sogar heiraten.

„Ich denke nicht, dass Mensch-Roboter-Beziehungen die Norm sein werden, wohl aber eine Alternative – für Menschen, die keinen Partner finden. Das würde sie glücklicher machen und so der Gesellschaft dienen. Wir müssen uns davon lösen, dass Roboter noch Sklaven sein werden. Sie werden als eigene Wesen mit einer Art eigenem Bewusstsein existieren – auch wenn uns das unheimlich erscheint.“

Was die Sexualität betrifft, wäre die Robotik schon heute sehr weit.

„Auf Sexpartner müssen wir nicht bis 2050 warten. In Japan und Südkorea gibt es schon heute Bordelle, die nur mit Sexpuppen betrieben werden. Das sind täuschend echt aussehende Figuren aus Silikon, das sich anfühlt wie Haut, mit Heizungen, die Körperwärme vortäuschen, mit Brustwarzen, die sich bei Berührung aufrichten. Die Entwickler sind im Bereich der Robotik und künstlichen Intelligenz sehr aktiv. Der Erfolg der Puppen zeigt, wie sehr wir uns dem Artefakt genähert haben, obwohl es sich technisch noch um die Steinzeit handelt.“

Der Spiegel berichtete 2007 ebenfalls über Levy.

„Doch Levy prophezeit rasanten Fortschritt. Anteilnahme, Humor, Verständnis und Liebe – für ihn ist das einzig eine Frage der Technik. Mitgefühl beispielsweise sei ‚letztlich eine Lernaufgabe‘ und daher ‚in Robotern relativ leicht zu implementieren‘. Die Maschine müsse den Partner schlicht beobachten, dann intelligente Annahmen über dessen Gedanken machen und entsprechend reagieren.
‚Künstliche Intelligenz wird es Robotern künftig ermöglichen, sich so zu benehmen, als hätten sie die ganze Bandbreite menschlicher Erfahrungen gemacht, ohne dass dies wirklich der Fall ist‘, sagt Levy.“

Laut einem Artikel des Wissensmagazin P.M. waren bereits 2009 Sexroboter über das Internet bestellbar. Zum Kundenkreis zählte der Hersteller unter anderem „Arbeiter oder Professoren, Polizisten, Priester oder Computerfreaks“. Die Obsession würde soweit gehen, dass einige Kunden den Robotern eigene Kleiderschränke oder eine ganze Wohnung einrichten, um mit ihr zu leben, „als sei sie ein richtiges Mädchen“.

„Der US- Physiker und Autor Sidney Perkowitz hat das schon 2004 formuliert. In seinem Buch »Digital People: From Bionic Humans to Androids« schrieb er, es reiche, dass ein Wesen lebendig aussieht, selbst fühlen muss es nicht. Allein wenn wir Emotionen sehen, aktiviert das unser zentrales Nervensystem.“

Gerade zu verrückt mutet es da an, dass die Europäische Union ab 2013 über zehn Zahre 1 Milliarde Euro in die Entwicklung von Maschinen mit Gefühlen pumpt, wie der Zeitung Die Zeit (2011) zu entnehmen war. Sven Behnke, Roboterforscher an der Universität Bonn, spricht von möglichen ersten Einsatzgebieten: „Die ersten einfühlsamen Maschinen werde man eher in der Industrie oder in anderen Dienst- leistungsbereichen sehen – in der Endmontage von Autos zum Beispiel, wo menschliches Feingefühl unabdingbar ist, oder beim Abräumen von Tischen in Schnellrestaurants.“

Erschreckend auch, was eine aktuelle Studie (2012) zur Interaktion von Kindern mit Robotern ergab, die das Forschungsinstitut HINTS (Human Interaction With Nature and Technological Systems) der Washingtoner Universität durchführte. 90 Kinder, zwischen 9 und 15 Jahren, wurden im Rahmen eines Experiments mit einem humanoiden Roboter zusammengeführt. „Eine Mehrzahl der Kinder und Teenager sagten aus, dass sie den Roboter intelligent finden und 60 Prozent glaubten auch, dass Robovie Gefühle hat. […] Je jünger die Befragten waren, desto eher nahmen sie an, dass Robovie Gefühle besitzt.“

Roboter schließt Weltherrschaft nicht aus und spricht von „Menschen-Zoo“

Geradezu grotesk wirkt es, dass ein lernfähiger Roboter (Quellen sind unter anderem das Internet) die Weltherrschaft nicht ausschließt und Menschen, die gut zu ihm waren, in einen „Menschen-Zoo“ stecken würde, wo er sie immer sicher beoachten könnte. Künstliche Intelligenz  voranzutreiben ist doch der reine Wahnsinn!

Menschenrechte für Computer-Simulation?

Laut Spiegel wird seit Jahren daran gearbeitet, das menschliche Gehrin als Computer-Simulation nachzubilden. Wir sollten uns fragen, ob dies in unserem Sinne ist und ob wir künstlicher Intelligenz Rechte zugestehen wollen. Denn das wäre eine mögliche Folge.

„Aber nehmen wir einmal an, das Werk gelingt, und ein Großcomputer bildet tatsächlich ein menschliches Gehirn nach. Die Mensch-Simulation würde dann unbedingt behaupten, ein bewusstes Individuum zu sein. Demzufolge müsste man sich Gedanken darüber machen, ob ein solches Kunstgehirn Rechte hat. Es würde sich als Mensch fühlen, Schmerz empfinden können, Ziele haben, ein Leben führen wollen. […]

Man darf davon ausgehen, dass die Computergehirne alles tun würden, um ihre Unsterblichkeit zu sichern. Sie würden also eventuell gegen die Menschen um die Macht über Rohstoffe und Energiequellen kämpfen. Vernor Vinges pessimistische Prognose könnte realistischer sein, als man dies auf den ersten Blick erwartet hätte.“

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/die-gefahren-einer-gehirnsimulation-fuer-die-menschheit-a-823928.html

Gehen wir nach einer Umfrage der „New York Times“ aus dem Jahr 1996, will die Mehrheit der Leser „weder einem superintelligenten Computer noch einem dem Menschen identisches Gehirnprogramm, kopiert auf einen Chip, Bewusstsein zubilligen.“.

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/kuenstliche-intelligenz-chauvi-gegen-chip-a-656752.html

Die logische Frage lautet daher: Warum um Gottes Willen fördert die Europäische Union und damit der Steuerzahler die Entwicklung eines künstlichen, menschen-ähnlichen Computer-Gehirns?

Human Rights Watch fordert Verbot autonomer Waffensysteme/Kampfroboter.

Ethische und rechtliche Bedenken gäbe es, autonome Waffensysteme einzusetzen. Daher fordert die Organisation Human Rigths Watch jüngst ein entsprechendes Verbot.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Human-Rights-Watch-fordert-Verbot-autonomer-Waffensysteme-1753567.html

Bereits im Jahr 2010 warnte Jürgen Altmann, Physiker und Friedensforscher an der TU Dortmund, vor dem Einsatz von autonomen Kampfrobotern beim Militär.

http://www.heise.de/ct/artikel/Roboter-sind-gefaehrlich-1063213.html

Insbesondere das Vorgehen, dass etwa Drohnen „typische Bewegungsmuster“ als feindlich erkennen, schließt nicht aus, dass auch Unschuldige angegriffen werden, wie die FAZ schreibt.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/krieg-mit-drohnen-das-gesicht-unserer-gegner-von-morgen-11897252.html

Die Entwicklung wirkt umso bedrohlicher, als Israel kürzlich den ersten Boden-Kampfroboter zur Grenzkontrolle am Gaza-Streifen einsetzte.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/militaertechnologie-israel-setzt-roboter-zur-grenzkontrolle-ein-a-868549.html

„Die Zeit“ warnt vor Verletzungsgefahr durch Roboter im Arbeitsalltag

Wie der Zeitung die „Die Zeit“ zu entnehmen ist, halten Roboter in Zukunft immer mehr Einzug in das Berufsleben. Dabei ist die Verletzungsgefahr nicht zu unterschätzen. So ereigneten sich bereits Unfälle, bei denen etwa ein autonomer Kampfroboter auf eigene Soldaten schoss und Arbeiter von Robotern mit Bohrer oder Greifarm verletzt wurden.

Den vollständigen Artikel könnt ihr hier lesen:

http://www.zeit.de/2012/04/T-Roboter

ARTE-Reportage nennt superintelligente Maschinen zweitgefährlichste Bedrohung für Menschheit

Hier eine ARTE-Reportage zu den 10 größten Gefahren für die Menschheit. Auf Platz 2 steht die Bedrohung durch superintelligente Maschinen (ab Minute 32:50). Die Liste wurde unter anderem von einem Professor am „Future of Humanity Institute“ der Oxfortd University erstellt. Schaut es euch an!